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  • Schwimmsport damals …..

    Sommerzeit:  Ferien- und Badezeit, aus diesem Grund wollen wir Ihnen im August das Gedicht „Schwimmsport damals..“ von Josefine Wagener-Zeppenfeld aus dem Jahre 1928 nicht vorenthalten:

    Schwimmsport damals …

    Wann me terügge denket – viar fivtig Johren,

    As vie noch junge Backfiske woren,

    Hütigendags siett me Tenager un Twen,

    Frögger Röcke, jetzt Butzen drey Nr. te eng,

    Voll van Lust, mol üewer de Stränge te schlohn,

    Nit anders as bi jeder jungen Generation;

    Un Singen un Danzen un annern Klamouk

    Verstongen vie , wie Ih wiettet, ouk.

    De grötteste Sehnsucht imme Summer galt

    Ungerer ahlen Städtischen Badeanstalt:

    Ene Holzbaracke, üewer de Bigge monteert,

    Van uns Kingern geliebt un heyt begehrt.

    Dat Water wor selten üewer achtain Grod,

    Et „Daipe“ avtrannt met em Stücke Droht.

    Ümmekleyekabinen ohne Diar,

    Do hoall dann eyner en Handauk viar,

    Dat emme jo keiner im Hiemmede soch –

    Jo, viar fivtig Johren, do schiammede man sieck noch.

    Keine Bruse, kein Desinfektionsapperot,

    Fiar dei Bigge woren vie luter prot.

    Vir lahrten fix schwemmen met andern im Gerangel

    Oder bi em Bademester Höffer an der Angel.

    „Eins-zwei-drei, eins-zwei-drei“ hör ieck en noch tellen,

    Et was en Stücke Arwet met uns wilden Gesellen.

    Hai is üewerhaupt bi uns unvergiatten,

    Alleyn wiagen sinem gurren Hiatten.

    Hai harre fiar dian Sport und de Jugend viell Sinn

    Un lait uns ouk mol fiar fiv Pennige rin.

    Fiar unse Ellern wor Schwemmen Papperlapapp,

    Se hallen uns met diarn Grosken knapp.

    Um uns mol en paar Pennige te sparen,

    Gengen vie in der Noveskopp Kinger verwahren.

    No diam Frieschwimmen winkere der schöunste Louhn:

    Dat Sprungbriatt – fiar uns de Hauptattraktioun.

    Dat nix passeere, wann vie laipen un sprungen,

    Wor ümme dat Briatt en Opniammer bungen.

    Wat sieck do avspiellte, is kaum te beschriewen,

    Unse jungen Lüe konnt et nit doller driewen.

    Angest viarm Water kannte me nit,

    Vie hopseren rin te tweyt un te dritt,

    Un manches Mol op diarn viardersten drop,

    Met en Beynen et eyste oder met em Kopp.

    En Juchzen un Kriesken imme höggesten Ton,

    Me konn sien eygen Wort nit verstohn.

    Owwer leider duere dat groute Pleseer

    Blouß van twey Uhr middags bit kuatt viar veer.

    Dann harren dai Jungens iarre Badetiet.

    Tehoupe met uns Miakens – dat gafte et mit.

    Doch vie woren nit ut diam Water te schlohn.

    De Bademester raip imme strengen Ton:

    „Raus jetzt, ich lasse die Jungens herein,

    Die Mertens muß immer die letzte sein“.

    Et Grete un vie alle packeren fix unse Saken,

    De Hoore konnen vie uns buten maken.

    Vertellen und Kickstern wor noch lange nit am Eng,

    Bit me schließlich viar Hunger no Heyme geng.

    Un met diam Wunske un heyten Verlangen,

    De Petrus möchte ouk moren de Sunne ruthangen.

    Wann me jung is, bruket me keinen Komfort,

    Vie woren met wennigem glücklich – nit wohr?

    Nit alles hen, üewersaat, luter fin –

    En wennig Hunger lehrt de Mensken dankbar sin.

    Nu is vergangen alt lange der Jugend Schwung,

    Imme Hiatten ower bliewet de Erinnerung.

    Und hier die Übersetzung ins Hochdeutsche für alle, die das Attendorner Platt nicht (richtig) verstehen:

    Schwimmsport damals …

    Wenn man zurück denkt – vor fünfzig Jahren,

    als wir noch junge Backfische waren,

    heutzutage sagt man Teenager und Twen,

    früher Röcke, jetzt Hosen drei Nummern zu eng,

    voller Lust, einmal über die Stränge zu schlagen,

    nicht anders als bei jeder jungen Generation;

    und Singen und Tanzen und anderen Klamauk

    verstanden wir auch, wie ihr wisst.

    Die größte Sehnsucht im Sommer galt

    unserer alten Städtischen Badeanstalt:

    Eine Holzbaracke, über die Bigge montiert,

    von uns Kindern geliebt und heiß begehrt.

    Das Wasser war selten über achtzehn Grad,

    das „Tiefe“ abgetrennt mit einem Stück Draht.

    Umkleidekabinen ohne Tür,

    da hielt dann einer ein Handtuch davor,

    damit einen ja keiner im Hemd sah. –

    Ja, vor fünfzig Jahren, da schämte man sich noch.

    Keine Dusche, kein Desinfektionsapparat,

    für die Bigge waren wir immer fertig.

    Wir lernten schnell schwimmen mit anderen im Wettbewerb

    oder beim Bademeister Höffer an der Angel.

    „Eins-zwei-drei, eins-zwei-drei“ höre ich ihn noch zählen,

    es war ein Stück Arbeit mit uns wilden Gesellen.

    Er ist überhaupt bei uns unvergessen,

    allein wegen seines guten Herzens.

    Er hatte für den Sport und die Jugend viel Sinn

    und ließ uns auch einmal für fünf Pfennig rein,

    für unsere Eltern war Schwimmen Unsinn,

    sie hielten uns mit den Groschen knapp.

    Um mal ein paar Pfennige zu sparen,

    gingen wir in der Nachbarschaft Kinder verwahren.

    Nach dem Freischwimmer winkte der schönste Lohn:

    Das Sprungbrett – für uns die Hauptattraktion.

    Dass nichts passierte, wenn wir liefen und sprangen,

    war um das Brett ein Aufnehmer gebunden.

    Was sich da abspielte, ist kaum zu beschreiben,

    unsere jungen Leute (von heute) können es nicht toller treiben.

    Angst vorm Wasser kannten wir nicht,

    wir hopsten rein zu zweit und zu dritt,

    und manches Mal auf den Vordersten drauf,

    mit den Beinen zuerst oder mit dem Kopf.

    Ein Jauchzen und Kreischen in höchsten Tönen,

    man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen.

    Aber leider dauerte das große Vergnügen

    bloß von zwei Uhr mittags bis kurz vor vier.

    Dann hatten die Jungen ihre Badezeit.

    Zusammen mit uns Mädchen – das gab es nicht.

    Doch wir waren nicht aus dem Wasser zu bekommen.

    Der Bademeister rief im strengen Ton:

    „Raus jetzt, ich lasse die Jungens herein,

    Die Mertens (Grete Mertens) muss immer die letzte sein“.

    Die Grete und wir alle packten schnell unsere Sachen,

    die Haare konnten wir uns draußen machen.

    Erzählen und Kichern war noch lange nicht vorbei,

    bis man schließlich vor Hunger nach Hause ging.

    Und mit dem Wunsch und heißen Verlangen,

    der Petrus möge auch morgen die Sonne heraushängen.

    Wenn man jung ist, braucht man keinen Komfort,

    wir waren mit wenigem glücklich – nicht wahr?

    Nicht alles haben, übersatt, immer fein –

    ein wenig Hunger lehrt die Menschen dankbar zu sein.

    Nun ist vergangen schon lang der Jugend Schwung,

    im Herzen aber bleibt die Erinnerung.

    Mit freundlicher Genehmigung der Familie Wagener, Bensberg

    aus dem Band „Heymot“ von Josefine Wagener-Zeppenfeld  „Kannengeiters Fine“

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