Joseipesdag
Hört doch, fiar wian is dann dat schöüne Lüen-
Sou fierlich, jez in d’r Fastentiet?
Wei sou fraot, diamme könnt i ruhig sihen:
„Dat weit doch jeiderein hi wiet un siet.“
Du möchtest diek jou eigentlich wat schlämmen,
T`fraogen äs de reinst Unvernunft.
lek wellt di owwer nit fiar Üewwel niammen,
Du bis jou ouk kein Metglied van d’r Zunft.
Wann in d’r Mäte sou de Klocken singet,
Dann hört met doch ut jeidem vollen Toun,
Dei in dian stillen Fieraowend klinget;
Dat gilt d’r Bauzunft iarrem Schutzpatroun.
Nu waoret stille, summend, ganz van wihem
Kam noch d’allerleste Klockenschlag,
As mahnede uns an vergaone Tihen,
An dei, dei viar uns fierden Joseipesdag.
Und hier die Übersetzung in das Hochdeutsche:
Josefstag
Hört doch, für wen ist denn das schöne Läuten
So feierlich, jetzt in der Fastenzeit?
Wer so fragt, dem könnt ihr ruhig sagen:
„Das weiß doch jederein hier weit und breit.“
Du müsstest dich ja eigentlich (was) schämen,
Zu fragen wie die reinste Unvernunft.
Ich will’s dir aber nicht für Übel nehmen,
Du bist ja auch kein Mitglied in der Zunft.
Wenn in dem Märzen so die Glocken singen,
Dann hört man’s doch aus jedem vollen Ton,
Der in den Feierabend klinget:
Das gilt der Bauzunft ihrem Schutzpatron.
Nun war es stille, summend, ganz von weitem
Kam noch der allerletzte Glockenschlag,
Als mahnte er uns an vergangene Zeiten,
An die, die vor uns feierten Josefstag.
Der Text ist aus dem Nachlass von Ferdinande Laymann; die Übersetzung fertigte Hubert Wacker +