Fotografien von Front und Heimatfront – Der erste Weltkrieg in Bildsammlungen aus Westfalen
19. September 2014 | ||
19:30 |
Bildervortrag Prof. Dr. Markus Köster, aus Attendorn gebürtiger Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen und Honorarprofessor an der Universität Münster.
Der Erste Weltkrieg gilt als der erste Medienkrieg der Geschichte. Die große Zahl von Fotografien, die überall in Westfalen in Museen und Archiven, aber auch in privaten Fotoalben überliefert sind, illustriert, wie sehr das Völkerschlachten der Jahre 1914 bis 1918 auch in der weit abseits der Front gelegenen westfälischen Provinz ein „Krieg der Bilder“ war. Nahezu jeder Soldat ließ sich zum Abschied in einem Fotoatelier seiner Heimatstadt ablichten, viele kauften an der Front „Schützengrabenfotografien“, um sie als Gruß nach Hause zu schicken, und mancher zog mit einer eigenen Kamera in den Krieg, um die Vielfalt der Eindrücke in diesem existenziellen Lebenseinschnitt fotografisch festzuhalten. Gleichzeitig hatte die Fotografie auch in der Heimat Hochkonjunktur, sei es durch Porträtbilder, die die Daheimgebliebenen für den Vater, Ehemann, Sohn oder Bruder an der Front fertigen ließen, sei es durch fotografische Dokumentationen, die den Kriegsbeitrag der „Heimatfront“ ins rechte Licht rücken sollten.
Der Vortrag möchte an vier Sammlungen beispielhaft zeigen, welche Bildwelten der Erste Weltkrieg in Westfalen hervorgebracht hat und welche Funktion die Fotografien in der Wahrnehmung und Deutung des Krieges übernahmen.
Der Vortrag findet – entgegen der Ankündigung im Jahresprogramm – im Foyer des Südsauerlandmuseums statt.
Abbildungen
- Richard Schirrmann mit Kameraden am Chaume de Lusse, Vogesen ca. 1915 (Sammlung Schirrmann/LWL-Medienzentrum für Westfalen)
- Lastenträgerinnen am Bahnhof in Recklinghausen, Mai 1918 (Sammlung Schäfer /LWL-Medienzentrum für Westfalen)
- Verabschiedung von Soldaten auf dem Bahnhof in Gütersloh, Postkarte 1914 (Hermann Goldbecker/LWL-Medienzentrum für Westfalen)