Führung durch Ausstellung „50 Jahre Biggetalsperre“
30. April 2015 | ||
18:30 |
Die Museumsleiterin Monika Löcken wird uns im Südsauerlandmuseum durch die Sonderausstellung „50 Jahre Biggetalsperre“ – Fotoserien zum Bau der Talsperre“ führen.
Schon im Jahr 1938 beschloss der Vorstand des Ruhrtalsperrenvereins, die Bigge zwischen Olpe und Attendorn zu einer großen Talsperre aufzustauen. Das Vorhaben wurde durch den 2. Weltkrieg gestoppt und erst in den 1950er Jahren wieder aufgegriffen.
Der Wasserbedarf im Sauerland und Ruhgebiet wuchs durch das Ansteigen der Bevölkerung und das Aufleben der Industrie. Eine große Talsperre sollte die Wasserversorgung sicherstellen und gleichzeitig für Hochwasserschutz an Bigge, Lenne und Ruhr sorgen.
Im Jahr 1957 begannen die Bauarbeiten zu einem Großprojekt, das Vorstaubecken, Dämme, Straßen und Brücken, darunter als architektonische Besonderheit zwei doppelstöckige Betonbrücken – entstehen ließ. Es entstand ein See von 8,76 km², der durch Wassersportmöglichkeiten, Freibäder und die Personenschifffahrt den Tourismus des Kreises Olpe anregte. Der Preis dafür war hoch, denn es mussten Wälder gerodet, Ackerboden entfernt und Häuser zerstört werden. 2.555 Personen verloren ihre Heimat im Biggetal und siedelten sich in neuen Dörfern an.
Die Ausstellung zeigt die Bilderfolge „Ein Tal versinkt“, zusammengestellt von Johann Keseberg, Personenschifffahrt Biggesee, eine Bilderfolge der Projektgruppe Dumicketal zum Wert des Wassers, Fotos der Bauarbeiten aus dem Fundus des Ruhrverbandes sowie Fotos aus dem Nachlass des Listernohler Pastors Wilfried Müller, der die Einwohner der Dörfer, die vor der Umsiedlung standen, fotografiert hat.
Im Anschluss an die Führung wird der Film „Die Menschen und der See“ des LWL Medienzentrums gezeigt.
(Bruchwalze im alten Biggetal, dahinter die neue Sonderner Brücke.
Foto: Ruhrverband)