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  • Die Fata Morgana vom Ennester Tor

    Ende der letzten Woche waren in der Baugrube zum neuen Kreisverkehr am Ennester Tor in Attendorn zwei ganz besondere Mauern aufgetaucht. Es waren imposante Reste des mittelalterlichen Stadttores, genauer wohl die Befestigung zwischen zwei Toren, diesseits und jenseits des wassergefüllten Stadtgrabens, die einst als Brücke über eben diesen geführt hatte. Erbaut vermutlich vor 1222, urkundlich erstmals erwähnt 1328. Montags kamen die Archäologen, Dienstagmorgen war bereits wieder alles verschlossen, am Nachmittag war im Rekordtempo daneben der Innenkreis des neuen Kreisverkehrs bereits in den Beton gesetzt. Hätte man nicht einmal einen Tag warten können? Wie viele Attendorner hätten das wohl gerne wenigsten einmal gesehen?

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    Dienstagmorgen, 9 Uhr. Schon hat der Bagger die eine Mauer nach 800 Jahren eingerissen, die Freitag entdeckt worden war.

    Wer glaubt, so etwas interessiere niemanden:

    www.attendorner-geschichten.de/2016/05/03/wie-die-saeulen-der-erde-wenn-sich-das-mittelalter-auftut/

    Der Artikel zum Thema in den „Attendorner Geschichten“ wurde bis Mittwochabend über 2000 Mal gesehen, auf der Facebook-Seite des Heimatvereins sind es über 3.300 Zugriffe, und auf der WOLL-Seite „Rund um den Biggesee“ sind es über 6.000. Innerhalb eines Tages. Und auch die anderen Medien, Sauerlandkurier, Westfalenpost und Siegener Zeitung, dürften mit Sicherheit ähnliche Zahlen aufzuweisen.

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    Dienstagabend. Im Rekordtempo wurde der Kreisel über den mutmaßlichen Hauptteil des Baudenkmals betoniert.

    Warum diese Stille? Warum ging nicht aus dem Rathaus ein Ruf durch die Stadt für ihre Bürger: „Seht, was wir Phantastisches gefunden haben?“ Mag es daran liegen, dass man Sorge hatte, es könne ein Interesse daran auftauchen, das ganze Baudenkmal freizulegen? Wie im ersten Artikel schon gezeigt, der in der Nacht zu Dienstag veröffentlicht wurde, kann man das Bauwerk sehr exakt lokalisieren. Der Plan des Grundrisses der Stadt Attendorn, der im Sept./Okt. 1810 durch den hessischen Bergmeister Schmidt angefertigt wurde, ist von exzellenter Qualität, unter Angabe des genauen Maßstabs und nach Kompass genordet.

    Plan 1810 Übersicht

    Der Plan von 1810 im Attendorner Stadtarchiv. Ein zweiter, wohl noch gestochener ausgeführt, befindet sich im NRW-Staatsarchiv Münster. An den Quadranten lässt sich die Akkuratesse erkennen, mit der dieser Plan ausgeführt wurde. Die Mauern am „Ennester Thor“ sind etwa so lang wie die Breite des Schiffes der Pfarrkirche.

    Nimmt man die Länge der dort eingezeichneten Mauern, die nun für einen Wimpernschlag freigelegt wurden, dann entspricht diese recht genau der Breite des Kirchenschiffs von St. Johannes Baptist. Über den Daumen sind das 28 lockere Schritte eines Erwachsenen von 1.80 Metern Größe. Auf der Baustelle landet man mit diesen 28 Schritten in Flucht zu den alten Mauern am hinteren Rand des neuen Mittelkreises der Kreisverkehrs.

    Nun wird also erzählt, es wäre nicht weiter interessant gewesen. Am Dienstag hat dann der Bagger direkt zumindest an dem einen freigelegten Mauerstück nach 800 Jahren alles in Trümmer gerissen.

    Vor einiger Zeit war einmal angeregt worden, die Attendorner sollen sich Gedanken machen, wie man die Lage der alten, bedeutenden Stadttore hervorheben könne. Und jetzt ist eines im Original aufgetaucht, und zwar in einem Zustand, den sogar Stadtarchivar Otto Höffer in Erstaunen versetzt hat, wie man es im Sauerlandkurier vom Mittwoch nachlesen kann. Warum musste das nun also so schnell gehen? Andere Kommunen würden die Korken knallen lassen, wenn sie dergleichen auf Sichtweite zu zwei alten Türmen der Stadtmauer finden würden. Eine Chance, auf immer verloren, wieder einmal vorschnell vertan. Brilon, Rüthen, Soest. Das war es zum Thema historisches Stadttor im gesamten Umfeld. Die haben das. Und sie sind stolz drauf.

    Am Donnerstag, 19. Mai, gibt es um 19.30 Uhr einen Vortrag im Himmelreich zu all den Aktivitäten, die das Attendorner Stadtbild verändert haben und verändern werden. Das Ennester Tor wird dabei ein besonderes Thema sein.

    Panorama

    Noch einmal das Bild vom Montagabend. Schade.

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