Führung durch die Sonderausstellung „Born to be Wald“
5. Oktober 2017 | ||
18:30 |
Museumsleiterin Monika Löcken wird durch die Ausstellung führen.
Erst als es in Mitteleuropa schon längst keine Urwälder mehr gab, schufen Maler und Dichter das Waldesdunkel und den von Wölfen und Zwergen bevölkerten Mythos Wald. Doch durch die Industrialisierung und Modernisierung der Gesellschaft im frühen 19. Jahrhundert war der Wald den Menschen schon fremd geworden. Besonders in Deutschland wurde der Wald zum Gegenbild von Fortschritt, der grauen Großstadt und einer maroden Kultur stilisiert.
Deutschland ist natürliches Heimatgebiet von Laubwäldern, doch heute besteht mit 55,5 Prozent der größte Teil der Wälder aus wirtschaftlichen Gründen aus Nadelbäumen. Die Fichte – der Baum des Jahres 2017 – ist mit einer Wuchsfläche von 2,76 Millionen Hektar hier die häufigste Baumart, aufgrund der vielseitigen Verwendbarkeit des Holzes (Papier, Bauholz). Der Kreis Olpe ist einer der waldreichsten Kreise in NRW. Seit rund 200 Jahren ist auch hier die Fichte der „Brotbaum“ der Waldwirtschaft.
Doch auch diese Wirtschaftswälder sind bevölkert. Die Ausstellung zeigt auf, wer bei uns in Wald und Flur lebt und wohnt. Viele Tiere leben sehr versteckt und sind nur ganz selten zu beobachten. Die Ausstellung stellt die wichtigsten Lebensräume unserer Heimat, ihre typischen Bewohner und Lebensgemeinschaften vor. Sie informiert auf anschauliche Weise über ökologische Bedeutung und Bedingung.
Wald oder Stadt macht für manche Wildtiere keinen Unterschied und sie erobern sich auch die Stadt. Viele Arten sind inzwischen richtige Stadtpflanzen geworden. Wie sie leben und welche Vorteile sie davon haben, erfährt man in dieser Ausstellung. Wir haben also wilde Untermieter, die direkt vor unserer Haustür entdeckt werden können!